Die helle Kammer (Roland Barthes)

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Das fotografische Portrait ist ein geschlossenes Kräftefeld. Vier imaginäre Größen überschneiden sich hier, stoßen aufeinander, verformen sich. Vor dem Objektiv bin ich zugleich der, für den ich mich halte, der, für den ich gehalten werden möchte, der, für den der Fotograf mich hält und der, dessen er sich bedient um sein können vorzuzeigen. S.22

Studium (Information des Bildes) "i like" vs punctum "I love"

Letzten Endes ist die Fotografie nicht dann subversiv wenn sie erschreckt, aufreizt oder gar stigmatisiert, sondern wenn sie nachdenklich macht. S.49

Es ist eine Fantasie aus einer Art "zweitem Gesicht" hervorgegangen, die mich in eine utopische Zeit fortzutragen oder zurückzuversetzen scheint an ich weiß nicht welchen Ort außerhalb meiner Selbst.

Punctum:

Wenn bestimmte Details, die mich "bestechen" könnten, dies nicht tun, dann zweifellos deshalb, weil der Fotograf sie mit Absicht platziert hat. Folglich ist das Detail, das mich interessiert nicht, oder wenigstens nicht unbedingt beabsichtigt und wahrscheinlich darf es das auch gar nicht sein; es befindet sich im Umfeldes fotografierten Gegenstandes als zugleich unvermeidliche und reizvolle Zutat; es bezeugt nicht unbedingt die Kunst des Fotografen; es besagt bloß, dass er sich dort befand, oder, noch dürftiger, dass er gar nicht anders konnte, als das Teilobjekt gleichzeitig mit dem Gesamtobjekt zu fotografieren. S.57

Das Studium ist immer codiert, das Punctum nicht. S.60

Es ist das, was ich dem Foto hinzufüge und was dennoch schon da ist. S.65