Die Diva (Elisabeth Bronfen)

From XPUB & Lens-Based wiki
Revision as of 15:37, 28 September 2016 by Paula Winkler (talk | contribs) (Created page with "'''Queen, Dandy, Diva... (S.69)''' Die Diva (auch Dandy und Kurtisone) als kulturelle Nachfolgerin der Königinnen (19Jh) Doppelkörper der Königin: biologisch/realer Körp...")
(diff) ← Older revision | Latest revision (diff) | Newer revision → (diff)

Queen, Dandy, Diva... (S.69)

Die Diva (auch Dandy und Kurtisone) als kulturelle Nachfolgerin der Königinnen (19Jh)

Doppelkörper der Königin: biologisch/realer Körper (body natural) und öffentlich/symbolischer Körper (body politic) - wie Schauspieler mit Requisiten der Theatralik und Kostümierung

Der Hof als Theater wo die Inszenierungen ebenso faszinieren wie intime Abgründe (wie soap opera) - durch Medien zugänglich, Ausstrahlungskraft durch clash zwischen öffentlichem und privatem Körper

Sie lebt öffentlich und intim

Die Fotografie als neues Medium fördert den Doppelkörper


Die Fotografie: der mediale Nährboden der Diva (S.70)

Aufkommen der Cartes de visite für Privatpersonen und Berühmtheiten (auch zum Kauf) - große Nachfrage Durch Fotografie (Reproduktion) industrielle Herstellung der cartes für Massenpublikum. Fotografisches Bild erzeugt eine neue scheinbare Nähe zwischen Modell (zB Herrscher) und Betrachter Durch die Fotografie entsteht der Status celebrity-Berühmtheit durch publizierte Bilder Erst durch die Fotografie wird auch der Hochadel zur celebrity Personen werden verdinglicht und werden in Sehnsucht und Fantasie der Besitzer einverleibt. Fotografien als Schnittstelle zwischen öffentlich und privat - Medium der Inszenierung - zentrales Thema der Diva fiktiver Bildkörper vs realer Körper Ein anderes Selbst, einen Doppelgänger oder Schatten evozierend, suggerieren Hawardens Fotografien, dass es möglicherweise kein eindeutiges Selbst gibt, dass sich das Subjekt vielmehr durch die Unterwerfung unter eine Vielzahl von Rollen und Bildern konstituiert. Sie werfen die Frage auf, was es denn bedeuten könnte, eine Identität in Bezug auf kulturelle Bilder sowie auf den Prozess der Verbildlichung anzunehmen. Dabei bleibt in Hawardens Verhandlung dieser Frage unentschieden, ob sich das Subjekt in einer Pluralität von Maskeraden verflüssigt und sich immer nur in einem Spiegelkabinett multipler Rollen und Bildern wieder findet oder ob es sich um einen Kern menschlicher Essenz und transparenter Selbstidentität jenseits eines kulturellen Bildrepertoires organisiert.