Research on Swiss leftist meme makers
Leftist meme acccounts in Switzerland
Creating an overview of Swiss leftist meme accounts
Leftist meme accounts from political parties
- @jusomemebase (1987 followers)
Leftist meme account recommendations from instagram story:
- @muetterschiff (mothership, 3350 followers)
- @linkefotzen (leftist cunts, 9201 followers)
- @Klaebmibabbe (Slap me baby, 1221 followers)
- @departementfuerschwarzemedien (Departement for black media, 7292 followers)
- @stewia2046 (stewia2046, 1257 followers)
- @pouletbruschthirni (chicken breast brain, 2982 followers)
- @linksversifft1312 (leftist skank 1312, 605 followers)
Other leftist meme accounts
- @i_dis_gsicht (in your face, 2047 followers)
- @erdnusssir (peanut sir, 312 followers)
- @swiss_politmeme (Swiss political meme, 589 followers)
- @schnuddergof (snotty brat, 1158 followers)
- @mondhausi (11.2k followers)
Interviews with meme makers
Interview questions
...Ist es okay, wenn ich das Interview aufnehme?
- Wie seid ihr zum Meme-machen gekommen?
- Wie würdet ihr die Memes beschreiben, die ihr macht?
- Wie macht ihr eure Memes? (Photoshop, Meme-Generators, Template use?, etc.)
- Wie kuratiert ihr den Kanal? (Abwechslung von verschiedenen Themen, ...)
- Es gibt wissenschaftliche Theorien, was ein "perfektes" Meme ausmacht, aber was macht für euch ein gutes Meme aus? Welche Memes sind auf eurem Kanal am erfolgreichsten?
- Ihr verbreitet eure Memes auf Instagram - auch noch auf anderen Plattformen? (Andere Social Media Kanäle, Meme-creation websites, ...) Was sind die Vorteile/Nachteile?
- Was für Strategien habt ihr um eure Reach zu vergrössern? (Kollaborationen, Sponsored content, Verlosungen, engaging with the enemy, Statistiken anschauen, Werbung durch Kommentieren...)
- Interagiert ihr mit anderen Meme accounts - wenn ja, wie?
- Was ist das Ziel eures Meme accounts? (Linke Meinungen verbreiten, Frust ablassen, Leute politisch zu motivieren, Gegenreaktion auf rechte Politik, Provokation, grösser werden, etc.)
Memes als politischer Aktivismus...
- Für wen sind die Memes? (Linke Memes sind häufig von und für Linke gemacht)
- Wie interagiert ihr mit Haters/Trollen/anderen Meinungen? (Blocken, Dms, ...)
- Was ist für euch wichtiger: Die politische Botschaft oder der Humor?
- Ruft ihr eure Followers auf, politisch aktiv zu werden? Wenn ja, inwiefern? (Auf Veranstaltungen verweisen, Abstimmungen,...)
- Bringt ihr eure Memes auch in den nicht-digitalen Raum/"auf die Strasse"? (Merchandise, Stickers, Banden bilden, Workshops,...)
- Kennt ihr den (politischen) Impact, den eure Memes haben? Was ist so das Feedback? (anders wählen, überzeugt werden, etc.)
- Was ist eure Motivation hinter dem Meme-machen? (Memes als politisches Sprachrohr, künstlerische Praxis, Leute zum Lachen bringen,...)
- Was gibt euch das Medium Meme, was andere Medien euch nicht bieten können?
- Eurer Insta-Kanal ist anonym/öffentlich - Wieso?
- Woher kommt der Name des Kanals?
- Seid ihr okay mit dieser Übersetzung [insert translation] für euren Account-Namen?
Interview with @linkefotzen
- Wie seid ihr zum Meme-machen gekommen? Was ist eure Motivation hinter dem Meme-machen? (Memes als politisches Sprachrohr, künstlerische Praxis, Leute zum Lachen bringen,...)
Aus purer Langeweile, war ein Corona-Projekt, sie hätten nie gedacht, dass der Kanal so erfolgreich erfolgreich werden wird, es war ein WG-Projekt, sie sind beide links und politisch interessiert, aber sie wollten nie Aufklärungsarbeit leisten und haben auch viele Memes, die gar nicht so politisch sind, Hauptmotivation war Trash aus dem Leben zu teilen, sie kennen sich mit Medien aus und sind gut informeirt (Studium Multimedia Production), Politische Memes sind nur ein Nebenprodukt, weil sie links sind.
- Wie würdet ihr die Memes beschreiben, die ihr macht? Und wie kuratiert ihr den Kanal?
Trashig, was ihnen spontan in den Sinn kommt, sie machen beide andere Memes und sprechen sich nicht ab, sie haben eine ähnliche Linie, aber der Account hat trotzdem keine Linie, selten besprechen sie sich, ob etwas echt einen Shitstorm geben könnte, ab und zu schauen sie ob sie genug Abwechslung zwischen Tweets und Memes haben, oder ob sie wieder mal community engagement machen sollen, Kritik ist ihnen egal, manchmal diskutieren sie ein bisschen mit den Leuten, aber es ist immer noch ein Freizeitprojekt, @departementfuerschwarzemedien hat sie gecancellet wegen (fatshaming und tonepolicing: Bier macht Fett, Hardseltzer macht fett dicht-Meme). Sie können Kritik nachvollziehen, aber sie bevorzugen es in den DMs zu klären, anstatt sich gegenseit «out zu callen».
- Wie macht ihr eure Memes? (Photoshop, Meme-Generators, Template use?, etc.)
Mit Whatsapp, Insta Story Screenshots, Meme Creator App (Wasserzeichen), selten Photoshop und Premiere pro, aber Motto eigentlich: Je Schneller desto besser, je mehr Mühe, du dir machst, desto weniger Reach, mehr Mühe kommt nicht gut an, Soft Boy Berset war der einzige erfolgreiche der aufwendigen Berset-Serie, Früher Snapchat verwendet früher um Sachen rauszuschneiden, jetzt ist das auch auf dem Iphone möglich, grunsäzlich Motto: Wir produzieren Abfall fürs Internet
- Es gibt wissenschaftliche Theorien, was ein "perfektes" Meme ausmacht, aber was macht für euch ein gutes Meme aus? Welche Memes sind auf eurem Kanal am erfolgreichsten?
Die erfolgreichsten Memes, sind die, die sie gar nicht so mögen, ein gutes Meme macht aus: relatable, typische Normie memes, die easy verständlich sind, nicht die Meta-Memes über Memes, simple Text-Bild mit dem man sich identifizieren kann, aktuelle Sachen (Berset, Credit Suisse), persönlicher Meme Geschmack ist viel trashiger (deep fried no context Memes, die kein Sinn machen und vielleicht low-key offensive sind), aber mit dem erreichen sie nicht die meisten Leute
- Ihr verbreitet eure Memes auf Instagram - auch noch auf anderen Plattformen? (Andere Social Media Kanäle, Meme-creation websites, ...) Was sind die Vorteile/Nachteile?
Nur auf Instagram und Twitter. Twitter: Medien- und Journalismusbubble aus eigenen Interessen, sie finden eigentlich Twitter fast spannender (weil auf Insta nur gängige linke Meme pages sind, die sie halt schon kennen), kleinere Reach, anderer Content, informativer, Instagram: Mehr Reach, mehr Interaktionen, mehr «die hard»-Fans, mehr community management (nervt sie), auf Insta haben sie nicht genug Empathie mit allen zu interagieren, ihr Account wurde zu einer richtigen Kunstfigur und ihr Publikum hat keine Schamgrenze mehr (weil sie auch viel private Sachen geteilt haben) und erzählt ihnen zu persönliche Sachen (Missbrauch-Story), sie finden’s geil zum mit den Leuten auf einer trolling Ebene zu kommunizieren, damit sie nicht zu ernst genommen werden, sie wollen nicht zu viel Verantwortung übernehmen
- Was für Strategien habt ihr um eure Reach zu vergrössern? (Kollaborationen, Sponsored content, Verlosungen, engaging with the enemy, Statistiken anschauen, Werbung durch Kommentieren...)
Ziel war nie oder vielleicht nur am Anfang die Reach zu vergrössern, ab und zu machen sie community engagement, sie sind ein bisschen asozial zu ihrem Publikum und ihr Publikum weiss das und liebt es (und erwartet es vielleicht schon in den Kommentaren beleidigt zu werden) Sie haben einen Business Account und schauen sich die Statistiken an, aber ignorieren den Algorithmus komplett, ist ihnen egal (posten auch mehrere Sachen pro Tag), sie machen auch häufig mega Nischenhumor, sie wissen schon, dass es nicht gut ankommt, aber die Leute entfolgen ihnen auch nicht deswegen, sie machen aber auch ab und zu Content, bei dem sie wissen, dass ihnen Leute entfolgen (Witze über gewissen Kleidungsstil oder Uhren), sie kriegen dann Nachrichten wie «Lass die Leute doch tragen, was sie wollen», aber sie finden’s peinlicher, wenn Leute diese Witze nicht vertragen, Sie machen auch Verlosungen, aber nicht aus kommerziellen Gründen
- Interagiert ihr mit anderen Meme accounts - wenn ja, wie?
Sie sind mit einigen Meme-macher*innen befreundet (@souhuendin, @mondhausi), über DMs interagieren sie auch mit anderen (@loesch), es geht nicht um die Erweiterung der Reach, sie fragen nicht nach, ob andere Leute ihr Inhalt teilen wollen, andere, kleinere Meme accounts fragen sie nach einem Shoutout, aber das machen sie nur, wenn sie Bock darauf haben. Es ist ihnen scheissegal, wie erfolgreich sie sind.
- Was ist das Ziel eures Meme accounts? (Linke Meinungen verbreiten, Frust ablassen, Leute politisch zu motivieren, Gegenreaktion auf rechte Politik, Provokation, grösser werden, etc.)
Sich gerne über die eigene linke Bubble lustig machen, Linke sind häufig auch easy peinlich, das hebt sie vielleicht ein bisschen von anderen Accounts ab, weisse cis Feministen sind auch peinlich, wenn sie so offensichtlich good Boys sind, sich auch darüber lustig machen, dass die eigene Bubble gar nicht mal so differenziert ist, wie sie gerne tun, aber sie schiessen gegen alle und jeden, eigentlich haben sie kein grosses Ziel, aber sie machen gerne Shitposting aus Langweile
- Für wen sind die Memes? (Linke Memes sind häufig von und für Linke gemacht)
Für versiffte hobbylose Menschen, durchschnittliche Städter*innen, urbane Leute, Studierende oder in Ausbildung, Mitte 20 Jahren, aber auch häufig jüngere, sie hatten schon eine linkere Bubble, das hat sich ein bisschen geändert, weil sie Leute offended haben, aber definitiv linksorientiert.
- Wie interagiert ihr mit Haters/Trollen/anderen Meinungen? (Blocken, Dms, ...)
Sie blocken oder einschränken, ab und zu, wenn Leute nerven. Einmal haben sie jemandem ein Arschfoto geschickt, weil jemand ihnen in die DMs geslidet ist mit «alle linken Frauen sind hässlich», aber das ist nicht der Normalfall, oftmals wenn Leute sie missverstehen, versuchen sie es richtigzustellen, aber häufig ist es auch ein bisschen «halt die Fresse», weil sie kein Bock haben zu diskutieren, sie wissen, dass es kontraproduktiv ist und dass sie keine «gute» Kritikkultur haben, aber es ist ein Freizeitprojekt for fun und kein Aufklärungsprojekt, meiste Kritik kommt von den linken und nicht von den Rechten, sie werden aber oft gemeldet und ihr Account darf nicht mehr gemeldet werden, sonst wird der Account gelöscht, einmal hatten sie Morddrohungen von einem verlorenen rechten Typen, das haben sie an Netzcourage weitergeleitet, einen anderen Andrew-Tate-Fan haben sie auch schon blockiert.
- Was ist für euch wichtiger: Die politische Botschaft oder der Humor?
Humor
- Ruft ihr eure Followers auf, politisch aktiv zu werden? Wenn ja, inwiefern? (Auf Veranstaltungen verweisen, Abstimmungen,...)
Ja, Abstimmungen, Demos, das machen sie schon.
- Bringt ihr eure Memes auch in den nicht-digitalen Raum/"auf die Strasse"? (Merchandise, Stickers, Banden bilden, Workshops,...)
Sie haben Merchandise mal in Angriff genommen (wollen sie vor allem fürs Geld), aber es ist sehr aufwändig, aber kommt noch, Sie haben mal Linke-Fotzen-Socken verlost und Linke-Fotzen-Sticker, einmal haben sie trashy Weihnachtskarten verlost (Motive wie kotzender Weihnachtsmann)
- Kennt ihr den (politischen) Impact, den eure Memes haben? Was ist so das Feedback? (anders wählen, überzeugt werden, etc.)
Schwierig zu sagen, bei aktuelle News-Memes fragen manchmal Menschen nach und informieren sich mehr, sie haben sie auch schon an Abstimmungen erinnert, aber grundsätzlich erreichen sie einfach eine Bubble und nicht gross darüber hinaus
- Was gibt euch das Medium Meme, was andere Medien euch nicht bieten können?
Es ist einfacher zum lustig sein mit einem Meme, weil es noch ein Bild hat, zum auf Twitter lustig sein ist schwieriger, weil du da nur das Wort hast, es sind häufig ein bisschen die gleichen Witze, die sie machen, aber andere Bilder, das zeigt die Wichtigkeit des Bildes, das es immer noch funktioniert, benutzen gar nicht mal so häufig klassische Meme Templates , sondern auch Pinterestbilder, klassische Meme Templates funktionieren bei ihnen nicht so, weil sie so einen Lokalbezug haben (Memes mit Mona Vetsch, Alain Berset, Ueli Maurer, Jane Mumford,…), manchmal sind Templates auch diskriminierend (digital blackfacing, sexistische Templates), ist ein bisschen die Frage, was darf ein Witz und was nicht?
- Eurer Insta-Kanal ist anonym/öffentlich - Wieso?
Sie teilen eigentlich viel persönliche Sachen, auch Datingstories und dann sind sie viel hemmungsloser, sie wollen sich nicht exponieren, es geht nicht um die eigene Person, sondern um die Kunstperson, sie wollen auch keine Kritik über ihr Aussehen kriegen, @linkefotzen werden mega politisch aufgenommen, deswegen ist es eine Sicherheitsmassnahme
- Woher kommt der Name des Kanals?
«Linke Fotze» war ein Insiderjoke zwischen ihnen erst, weil eine von ihnen bei einer politischen Diskussion zwischen Freund*innen übers Gendern als «linke Fotze» betitelt wurde, sie fanden den Begriff lustig
- Seid ihr okay mit dieser Übersetzung [insert translation] für euren Account-Namen?
Leftist cunts