Research on Swiss leftist meme makers

From XPUB & Lens-Based wiki

Leftist meme acccounts in Switzerland

Creating an overview of Swiss leftist meme accounts

Leftist meme accounts from political parties

  • @jusomemebase (1987 followers)

Leftist meme account recommendations from instagram story:

Linkememeaccounts.jpg
  • @muetterschiff (mothership, 3350 followers)
  • @linkefotzen (leftist cunts, 9201 followers)
  • @Klaebmibabbe (Slap me baby, 1221 followers)
  • @departementfuerschwarzemedien (Departement for black media, 7292 followers)
  • @stewia2046 (stewia2046, 1257 followers)
  • @pouletbruschthirni (chicken breast brain, 2982 followers)
  • @linksversifft1312 (leftist skank 1312, 605 followers)

Leftist meme account recommendations from podcast

  • @gagugauge (turd gauge, 2167 followers)
  • @wshanietzwoeuesaegae (what did I additionally want to say now, 156 followers)
  • @sadmemesschwiiz (sad memes switzerland, 528 followers)
  • @figgstuebli (fuck-snuggery, 1214 followers)

Other leftist meme accounts

  • @i_dis_gsicht (in your face, 2047 followers)
  • @erdnusssir (peanut sir, 312 followers)
  • @swiss_politmeme (Swiss political meme, 589 followers)
  • @schnuddergof (snotty brat, 1158 followers)
  • @mondhausi (mondhausi, 11.2k followers)

Interviews with meme makers

Interview questions

...Ist es okay, wenn ich das Interview aufnehme?


  • Wie seid ihr zum Meme-machen gekommen?
  • Wie würdet ihr die Memes beschreiben, die ihr macht?
  • Wie macht ihr eure Memes? (Photoshop, Meme-Generators, Template use?, etc.)
  • Wie kuratiert ihr den Kanal? (Abwechslung von verschiedenen Themen, ...)
  • Es gibt wissenschaftliche Theorien, was ein "perfektes" Meme ausmacht, aber was macht für euch ein gutes Meme aus? Welche Memes sind auf eurem Kanal am erfolgreichsten?
  • Ihr verbreitet eure Memes auf Instagram - auch noch auf anderen Plattformen? (Andere Social Media Kanäle, Meme-creation websites, ...) Was sind die Vorteile/Nachteile?
  • Was für Strategien habt ihr um eure Reach zu vergrössern? (Kollaborationen, Sponsored content, Verlosungen, engaging with the enemy, Statistiken anschauen, Werbung durch Kommentieren...)
  • Interagiert ihr mit anderen Meme accounts - wenn ja, wie?
  • Was ist das Ziel eures Meme accounts? (Linke Meinungen verbreiten, Frust ablassen, Leute politisch zu motivieren, Gegenreaktion auf rechte Politik, Provokation, grösser werden, etc.)


Memes als politischer Aktivismus...

  • Für wen sind die Memes? (Linke Memes sind häufig von und für Linke gemacht)
  • Wie interagiert ihr mit Haters/Trollen/anderen Meinungen? (Blocken, Dms, ...)
  • Was ist für euch wichtiger: Die politische Botschaft oder der Humor?
  • Ruft ihr eure Followers auf, politisch aktiv zu werden? Wenn ja, inwiefern? (Auf Veranstaltungen verweisen, Abstimmungen,...)
  • Bringt ihr eure Memes auch in den nicht-digitalen Raum/"auf die Strasse"? (Merchandise, Stickers, Banden bilden, Workshops,...)
  • Kennt ihr den (politischen) Impact, den eure Memes haben? Was ist so das Feedback? (anders wählen, überzeugt werden, etc.)


  • Was ist eure Motivation hinter dem Meme-machen? (Memes als politisches Sprachrohr, künstlerische Praxis, Leute zum Lachen bringen,...)
  • Was gibt euch das Medium Meme, was andere Medien euch nicht bieten können?
  • Eurer Insta-Kanal ist anonym/öffentlich - Wieso?


  • Woher kommt der Name des Kanals?
  • Seid ihr okay mit dieser Übersetzung [insert translation] für euren Account-Namen?

Interview with @linkefotzen

  • Wie seid ihr zum Meme-machen gekommen? Was ist eure Motivation hinter dem Meme-machen? (Memes als politisches Sprachrohr, künstlerische Praxis, Leute zum Lachen bringen,...)

Aus purer Langeweile, war ein Corona-Projekt, sie hätten nie gedacht, dass der Kanal so erfolgreich erfolgreich werden wird, es war ein WG-Projekt, sie sind beide links und politisch interessiert, aber sie wollten nie Aufklärungsarbeit leisten und haben auch viele Memes, die gar nicht so politisch sind, Hauptmotivation war Trash aus dem Leben zu teilen, sie kennen sich mit Medien aus und sind gut informeirt (Studium Multimedia Production), Politische Memes sind nur ein Nebenprodukt, weil sie links sind.

  • Wie würdet ihr die Memes beschreiben, die ihr macht? Und wie kuratiert ihr den Kanal?

Trashig, was ihnen spontan in den Sinn kommt, sie machen beide andere Memes und sprechen sich nicht ab, sie haben eine ähnliche Linie, aber der Account hat trotzdem keine Linie, selten besprechen sie sich, ob etwas echt einen Shitstorm geben könnte, ab und zu schauen sie ob sie genug Abwechslung zwischen Tweets und Memes haben, oder ob sie wieder mal community engagement machen sollen, Kritik ist ihnen egal, manchmal diskutieren sie ein bisschen mit den Leuten, aber es ist immer noch ein Freizeitprojekt, @departementfuerschwarzemedien hat sie gecancellet wegen (fatshaming und tonepolicing: Bier macht Fett, Hardseltzer macht fett dicht-Meme). Sie können Kritik nachvollziehen, aber sie bevorzugen es in den DMs zu klären, anstatt sich gegenseit «out zu callen».

  • Wie macht ihr eure Memes? (Photoshop, Meme-Generators, Template use?, etc.)

Mit Whatsapp, Insta Story Screenshots, Meme Creator App (Wasserzeichen), selten Photoshop und Premiere pro, aber Motto eigentlich: Je Schneller desto besser, je mehr Mühe, du dir machst, desto weniger Reach, mehr Mühe kommt nicht gut an, Soft Boy Berset war der einzige erfolgreiche der aufwendigen Berset-Serie, Früher Snapchat verwendet früher um Sachen rauszuschneiden, jetzt ist das auch auf dem Iphone möglich, grunsäzlich Motto: Wir produzieren Abfall fürs Internet

  • Es gibt wissenschaftliche Theorien, was ein "perfektes" Meme ausmacht, aber was macht für euch ein gutes Meme aus? Welche Memes sind auf eurem Kanal am erfolgreichsten?

Die erfolgreichsten Memes, sind die, die sie gar nicht so mögen, ein gutes Meme macht aus: relatable, typische Normie memes, die easy verständlich sind, nicht die Meta-Memes über Memes, simple Text-Bild mit dem man sich identifizieren kann, aktuelle Sachen (Berset, Credit Suisse), persönlicher Meme Geschmack ist viel trashiger (deep fried no context Memes, die kein Sinn machen und vielleicht low-key offensive sind), aber mit dem erreichen sie nicht die meisten Leute

  • Ihr verbreitet eure Memes auf Instagram - auch noch auf anderen Plattformen? (Andere Social Media Kanäle, Meme-creation websites, ...) Was sind die Vorteile/Nachteile?

Nur auf Instagram und Twitter. Twitter: Medien- und Journalismusbubble aus eigenen Interessen, sie finden eigentlich Twitter fast spannender (weil auf Insta nur gängige linke Meme pages sind, die sie halt schon kennen), kleinere Reach, anderer Content, informativer, Instagram: Mehr Reach, mehr Interaktionen, mehr «die hard»-Fans, mehr community management (nervt sie), auf Insta haben sie nicht genug Empathie mit allen zu interagieren, ihr Account wurde zu einer richtigen Kunstfigur und ihr Publikum hat keine Schamgrenze mehr (weil sie auch viel private Sachen geteilt haben) und erzählt ihnen zu persönliche Sachen (Missbrauch-Story), sie finden’s geil zum mit den Leuten auf einer trolling Ebene zu kommunizieren, damit sie nicht zu ernst genommen werden, sie wollen nicht zu viel Verantwortung übernehmen

  • Was für Strategien habt ihr um eure Reach zu vergrössern? (Kollaborationen, Sponsored content, Verlosungen, engaging with the enemy, Statistiken anschauen, Werbung durch Kommentieren...)

Ziel war nie oder vielleicht nur am Anfang die Reach zu vergrössern, ab und zu machen sie community engagement, sie sind ein bisschen asozial zu ihrem Publikum und ihr Publikum weiss das und liebt es (und erwartet es vielleicht schon in den Kommentaren beleidigt zu werden) Sie haben einen Business Account und schauen sich die Statistiken an, aber ignorieren den Algorithmus komplett, ist ihnen egal (posten auch mehrere Sachen pro Tag), sie machen auch häufig mega Nischenhumor, sie wissen schon, dass es nicht gut ankommt, aber die Leute entfolgen ihnen auch nicht deswegen, sie machen aber auch ab und zu Content, bei dem sie wissen, dass ihnen Leute entfolgen (Witze über gewissen Kleidungsstil oder Uhren), sie kriegen dann Nachrichten wie «Lass die Leute doch tragen, was sie wollen», aber sie finden’s peinlicher, wenn Leute diese Witze nicht vertragen, Sie machen auch Verlosungen, aber nicht aus kommerziellen Gründen

  • Interagiert ihr mit anderen Meme accounts - wenn ja, wie?

Sie sind mit einigen Meme-macher*innen befreundet (@souhuendin, @mondhausi), über DMs interagieren sie auch mit anderen (@loesch), es geht nicht um die Erweiterung der Reach, sie fragen nicht nach, ob andere Leute ihr Inhalt teilen wollen, andere, kleinere Meme accounts fragen sie nach einem Shoutout, aber das machen sie nur, wenn sie Bock darauf haben. Es ist ihnen scheissegal, wie erfolgreich sie sind.

  • Was ist das Ziel eures Meme accounts? (Linke Meinungen verbreiten, Frust ablassen, Leute politisch zu motivieren, Gegenreaktion auf rechte Politik, Provokation, grösser werden, etc.)

Sich gerne über die eigene linke Bubble lustig machen, Linke sind häufig auch easy peinlich, das hebt sie vielleicht ein bisschen von anderen Accounts ab, weisse cis Feministen sind auch peinlich, wenn sie so offensichtlich good Boys sind, sich auch darüber lustig machen, dass die eigene Bubble gar nicht mal so differenziert ist, wie sie gerne tun, aber sie schiessen gegen alle und jeden, eigentlich haben sie kein grosses Ziel, aber sie machen gerne Shitposting aus Langweile

  • Für wen sind die Memes? (Linke Memes sind häufig von und für Linke gemacht)

Für versiffte hobbylose Menschen, durchschnittliche Städter*innen, urbane Leute, Studierende oder in Ausbildung, Mitte 20 Jahren, aber auch häufig jüngere, sie hatten schon eine linkere Bubble, das hat sich ein bisschen geändert, weil sie Leute offended haben, aber definitiv linksorientiert.

  • Wie interagiert ihr mit Haters/Trollen/anderen Meinungen? (Blocken, Dms, ...)

Sie blocken oder einschränken, ab und zu, wenn Leute nerven. Einmal haben sie jemandem ein Arschfoto geschickt, weil jemand ihnen in die DMs geslidet ist mit «alle linken Frauen sind hässlich», aber das ist nicht der Normalfall, oftmals wenn Leute sie missverstehen, versuchen sie es richtigzustellen, aber häufig ist es auch ein bisschen «halt die Fresse», weil sie kein Bock haben zu diskutieren, sie wissen, dass es kontraproduktiv ist und dass sie keine «gute» Kritikkultur haben, aber es ist ein Freizeitprojekt for fun und kein Aufklärungsprojekt, meiste Kritik kommt von den linken und nicht von den Rechten, sie werden aber oft gemeldet und ihr Account darf nicht mehr gemeldet werden, sonst wird der Account gelöscht, einmal hatten sie Morddrohungen von einem verlorenen rechten Typen, das haben sie an Netzcourage weitergeleitet, einen anderen Andrew-Tate-Fan haben sie auch schon blockiert.

  • Was ist für euch wichtiger: Die politische Botschaft oder der Humor?

Humor

  • Ruft ihr eure Followers auf, politisch aktiv zu werden? Wenn ja, inwiefern? (Auf Veranstaltungen verweisen, Abstimmungen,...)

Ja, Abstimmungen, Demos, das machen sie schon.

  • Bringt ihr eure Memes auch in den nicht-digitalen Raum/"auf die Strasse"? (Merchandise, Stickers, Banden bilden, Workshops,...)

Sie haben Merchandise mal in Angriff genommen (wollen sie vor allem fürs Geld), aber es ist sehr aufwändig, aber kommt noch, Sie haben mal Linke-Fotzen-Socken verlost und Linke-Fotzen-Sticker, einmal haben sie trashy Weihnachtskarten verlost (Motive wie kotzender Weihnachtsmann)

  • Kennt ihr den (politischen) Impact, den eure Memes haben? Was ist so das Feedback? (anders wählen, überzeugt werden, etc.)

Schwierig zu sagen, bei aktuelle News-Memes fragen manchmal Menschen nach und informieren sich mehr, sie haben sie auch schon an Abstimmungen erinnert, aber grundsätzlich erreichen sie einfach eine Bubble und nicht gross darüber hinaus

  • Was gibt euch das Medium Meme, was andere Medien euch nicht bieten können?

Es ist einfacher zum lustig sein mit einem Meme, weil es noch ein Bild hat, zum auf Twitter lustig sein ist schwieriger, weil du da nur das Wort hast, es sind häufig ein bisschen die gleichen Witze, die sie machen, aber andere Bilder, das zeigt die Wichtigkeit des Bildes, das es immer noch funktioniert, benutzen gar nicht mal so häufig klassische Meme Templates , sondern auch Pinterestbilder, klassische Meme Templates funktionieren bei ihnen nicht so, weil sie so einen Lokalbezug haben (Memes mit Mona Vetsch, Alain Berset, Ueli Maurer, Jane Mumford,…), manchmal sind Templates auch diskriminierend (digital blackfacing, sexistische Templates), ist ein bisschen die Frage, was darf ein Witz und was nicht?

  • Eurer Insta-Kanal ist anonym/öffentlich - Wieso?

Sie teilen eigentlich viel persönliche Sachen, auch Datingstories und dann sind sie viel hemmungsloser, sie wollen sich nicht exponieren, es geht nicht um die eigene Person, sondern um die Kunstperson, sie wollen auch keine Kritik über ihr Aussehen kriegen, @linkefotzen werden mega politisch aufgenommen, deswegen ist es eine Sicherheitsmassnahme

  • Woher kommt der Name des Kanals?

«Linke Fotze» war ein Insiderjoke zwischen ihnen erst, weil eine von ihnen bei einer politischen Diskussion zwischen Freund*innen übers Gendern als «linke Fotze» betitelt wurde, sie fanden den Begriff lustig

  • Seid ihr okay mit dieser Übersetzung [insert translation] für euren Account-Namen?

Leftist cunts

Interview mit @linksversifft1312?

Wo auf dem linken Spektrum verortest du dich?
Schwierig zu sagen, links aussen, links radikal, anarchistisch (wobei es für Anarchist*innen verpönt ist, sich auf einem links-rechts-Spektrum zu verorten).


Wie bist du zum Meme-Machen gekommen?
War frustriert davon, wie die breite Masse Anarchismus (miss-)versteht (das Anarchismus für Chaos, etc. steht, findet er völlig daneben, war frustriert davon, was Leute denken was linke Leute machen, linkes Image ist brutal geprägt von Boulevard Medien, ursprünglich wollte er einen Theorie Account machen, hatte dann aber keine Zeit dafür, war aber trotzdem genervt und hat aus Langeweile heraus begonnen Memes zu machen, befriedigt das Bedürfnis von Provokation, er hats als sinnvoll erachtet, findet er ist nicht der richtige Mensch für einen Theorie-Account.

Wie würdest du die Memes beschreiben, die du machst? Wie machst du deine Memes? (Photoshop, Meme-Generators, Insta Story Screenshots, etc.)
Kein konkretes Muster, manchmal macht er’s selber, manchmal scrollt er einfach durch Templates durch, gibt kein spezifisches Genre, sehr breit. Er benutzt ein bisschen alles, von Photoshop, über Meme-Generatos bis Screenshots, ein bisschen alles, nach Lust und Laune


Wenn Templates, was für Templates? Achtest du darauf, dass du nicht die gleiche/absichtlich die gleiche Symbolik wie faschistische Trollbewegungen verwendest? (Beispiel: Pepe the Frog wurde von den alternativen Rechten zum Hate Speech Symbol gemacht, und manche Linke versuchen Pepe zu reclaimen)
Schaut semi-drauf, es ist häufig wässrig, was ein rechtes Template ist, manchmal ist er sich unsicher und weiss nicht, wie rausfinden, rechte Templates sind häufig unterschwellig diskrimierend, dann benutzt er die offensichtlich nicht, weil er die Templates daneben findet, rassistische Templates versucht er zu vermeiden, hat nicht das Bedürfnis typische alt-right Templates zu benutzen, würde es aber versuchen zu reflektieren, wenn er das Bedürfnis hätte.


Wie kuratierst du deinen Kanal? (Abwechslung von verschiedenen Themen, …)
Random, generell das, was ihn gerade beschäftigt oder wütend macht, manchmal löscht er Beiträge auch wieder, wenn er sie nicht mehr mag/nicht mehr lustig findet, klärt in der Story warum er Beiträge löscht (Transparenz). Nicht nach Schema.


Es gibt wissenschaftliche Theorien, was ein "perfektes" Meme ausmacht, aber was macht für dich ein gutes Meme aus? Welche Memes sind auf deinem Kanal am erfolgreichsten? (am meisten/am wenigsten radikal, wenig Text, SVP-Bashing, …)
Er weiss nicht, was ein gutes Meme ausmacht, für ihn ist es die Mischung zwischen kreativem Visuellem und dem Funken Wahrheit, der drin sein muss, er hat sich aber nie konkret damit auseinandergesetzt, was ein gutes Meme ist, es muss nicht perfekt sein, bei ihm auf dem Kanal sind die Züri-Kommunist*innen-Bashing-Memes am erfolgreichsten, weil seine Audience auch vor allem Anarchos sind, die frustriert von der Zürcher linken Szene sind, ansonsten funktioniert natürlich auch Bashing gegen die eigene linke Bubble gut, Stammtischthematiken kommen auch gut an.


Du verbreitest deine Memes auf Instagram – auch noch auf anderen Plattformen? (Twitter, Facebook, Reddit, 4chan, Meme template websites, …) Was sind die Vorteile/Nachteile der jeweiligen Plattform? Wie unterscheiden sie sich?
Nein.


Hast du Strategien, um deine Reach zu vergrössern? (Kollaborationen mit anderen accounts, Sponsored content, Verlosungen, Statistiken beachten, Werbung durch Kommentieren, Algorithmus tricksen durchs Taggen von rechten Politikern, …)
Nein, keine Ansprüche daran, die Reach zu vergrössern, will nicht zwingend grösser werden, ab und zu benutzt er gezielt Hashtags um Rechte zu provozieren


Interagierst du mit anderen Meme accounts - wenn ja, wie? (sich gegenseitig pushen oder kritisieren, austauschen, …)
Ja, schon, vor allem tauscht er sich mit denen aus, die auch Aktivismus betreiben, tauscht sich über Projekte aus, kommentiert manchmal, haben Spass miteinander, die Meme-Szene ist sehr klein in der Schweiz, man kennt sich ein bisschen, ist nice, ab und zu sich gemeinsam aufzuregen.


Was ist das Ziel deines Meme accounts? (Linke Meinungen verbreiten, Frust ablassen, Leute politisch zu motivieren, Gegenreaktion auf rechte Politik, Provokation, grösser werden, Witze machen, …)
Frust abbauen, aufregen, eine Community bilden, wo man sich gemeinsam aufregen kann, mittlerweile auch ein bisschen die Reach zu nutzen um Informationen zu verbreiten, will relevante Sachen posten, z.B. über junge Tat aufklären etc.


Für wen sind die Memes?
Für alle, auch gerne SVP, obwohl die’s wahrscheinlich nicht checken, manchmal nice zu provozieren, aber sind vor allem für die linke Szene, sind halt viel Insiders, Mitte vielleicht auch, um ein bisschen aufzuklären, was die Linken überhaupt wollen. Linke Meme accounts sind häufig von und für Linke gemacht, hast du Strategien, wie du Leute ausserhalb deiner Bubble erreichst? Er erreicht schon vor allem die Linken, manchmal hat er die Hoffnung, unpolitische Leute zu erreichen mit z.B. neutraleren Hashtags, er fragt sich, ob es erstrebenswert ist, aus der Bubble rauszukommen, Mems haben ja nicht so einen krassen politischen Mehrwert, er fragt sich, ob es überhaupt sinnvoll wäre, mit so einem einfachen Medium wie das Meme versuchen, die breite Masse anzulocken, es mag bei den Rechten funktionieren mit plakativen Sachen, aber wenn linke Memes nicht-linken Personen gezeigt werden, könnten sie wahrscheinlich missverstanden werden, nicht weil Leute dumm sind, sondern, weil im Hintergrund so viel Theoriewissen steckt, das vielleicht nicht alle haben, und Linke haben dieses linke Theoriewissen vielleicht wenigstens ein bisschen. Er versucht aber nicht aktiv, aus der linken Bubble rauszukommen, findet’s aber lustig, wenns passiert.


Wie interagierst du mit Haters/Trollen/Bots/anderen Meinungen? (Blocken, DM’s, absichtlich mit ihnen interagieren, ignorieren, ...)
Ist sehr selten, dass solche Leute auf seinen Account stossen, wenn dann vor allem Verschwörungstheoretiker*innen in seinen DM’s, die ihm ungefragt Verschwörungszeugs schicken, das ignoriert er, er ist nicht die richtige Person um mit ihnen diese Diskussion zu führen, er will keine Energie da rein stecken, da er sie vermutlich nicht überzeugen kann, manchmal wenn er über den Funken abhatet, dann kriegt er Reaktionen von Leuten vom Funken in den Kommentaren, die sind dann verletzt, das versteht er, der Funke hat aber auch eine Sektenartigkeit, mit ihnen diskutiert er manchmal, generell sind es aber vor allem andere Meme accounts, denen er nicht mehr antwortet, er hat noch nie etwas gelöscht, meistens löschen die Menschen selber ihre eigene Kommentare wieder, wenn sie einen dummen Kommentar gepostet haben und dann von anderen Memeseiten aufgeklärt wurden, wenn die SVP etwas schreiben würde, dann würde er’s vielleicht löschen, die SVP hat aber einmal ein Meme von ihm in der Story gepostet, weil sie nicht verstanden haben, dass es gegen die Rechten ist.


Was ist dir wichtiger: Die politische Botschaft oder der Humor?
Humor, weil die politische Botschaft schnell untergehen kann bei Memes, Memes sind so vereinfacht, die komplexen Theorien kann man ja nicht in einem Meme lernen/weiterverbreiten


Rufst du deine Followers dazu auf, politisch aktiv zu werden? Wenn ja, inwiefern? (Auf Veranstaltungen verweisen, Abstimmungen, ...)
Jein, er sagt nie konkret, was die Audience machen soll, ist auch rechtlich schwierig, er postet aber Informationen, wann wo Veranstaltungen stattfinden, sagt aber nicht, dass Leute da unbedingt hingehen müssen.


Die Rechten haben’s geschafft mit Memes im digitalen Raum Leute zu Aktionen zu motivieren, die im echten Leben stattfinden (Wahl von Donald Trump, White supremacist rallies) Denkst du darüber nach/hast du Erfahrungen, wie du Memes «to the street» bringst? (Banden bilden, Anti-troll-attacks, Merchandise, Stickers, Meme-workshops, …)
Schwierig, weiss nicht, ob es in einem Mass möglich ist in der linken Szene, vielleicht mit Online-Aktivismus kann man Leute motivieren, er glaubt nicht, dass es möglich ist, die Linken mit Memes zu aktivieren, politisch aktiv zu werden, funktioniert ja auch jetzt eher semi und er denkt, es gibt ja Menschen, die das schon machen, aber er hat diesen Anspruch an sich nicht.


Kennst du den (politischen) Impact, den deine Memes haben? Was ist so das Feedback? (Konversationen anregen, Leute wählen wegen dir anders, überzeugt werden, etc.)
Wenn es einen gibt, dann kennt er ihn nicht, aber er glaubt es gibt keinen, das einzige Feedback kriegt er von Linken, die eh schon links sind. Er glaubt aber, Meme-Accounts sind gut zum Vernetzen, durch Meme-Accounts findet man raus, ob jemand wirklich links ist, ein bisschen die Szene-Codes kennt und Theorie gelesen hat, nachvollziehen und verstehen kann, auf Privataccounts ist das schwieriger rauszufinden, ob sich Leute wirklich anti-faschistisch betätigen, nur weil sie ein Anarchosymbol in der Bio haben.


Was gibt dir das Medium Meme, was andere Medien dir nicht bieten können?
Nichts, es ist ein weiteres Tool, das er verwendet, aber gibt ihm nicht mehr oder weniger als andere Medien, vielleicht sogar ein bisschen weniger, weil der aktivistische Impact begrenzt ist. Es ist ein Tool zum Frust ablassen, aber Kunst gibt ihm das auch.


Dein Insta-Kanal ist anonym (sprich: deine Person nicht bekannt) – Wieso? (hemmungsloser posten, Sicherheit, …)
Selbstschutz vor Faschist*innen und Neonazis, mit Anonymität kann er sich gut raushalten, aber auch Schutz vor Repression und vor dem Staat, wenn er an einer Demo mitgenommen werden würde, wär’s nice, wenn das erste nicht der Memeaccount ist, der auftaucht, wenn sie über ihn recherchieren, weil er sich negativ über Staat und Polizei äussert. Am Anfang war es ihm auch ein bisschen peinlich, dass er ein Memeaccount hat, weil er nicht wusste, ob es Leute lustig finden werden.